|
|

Sturm auf die Stasi

Juni  2014 / 29 Kommentare deaktiviert

Ein Komplex aus grauen Plattenbauten, bis zu 13 Stockwerke hoch. Die Durchfahrt in den Hof ist offen. Vor 25 Jahren versperrte ein massives Stahltor den Zugang. An dieser Stelle befand sich die Zentrale der Staatssicherheit der DDR. Am 15. Januar 1990 versammeln sich hier zahlreiche Demonstranten. Reporter zählen 50.000 bis 100.000 Menschen. Gegen 17 Uhr öffnet sich plötzlich das Tor. Die Menschen stürmen hinein. Sie sind wütend und beschimpfen die Mitarbeiter, die aus den Fenster schauen.

Das Ministerium für Staatssicherheit, kurz Stasi oder MfS, war die Geheimpolizei der DDR. Ihre Aufgabe: Bespitzelung und Einschüchterung der eigenen Bevölkerung. Wer Unzufriedenheit äußert, an Flucht denkt oder eine andere als die erwünschte Meinung vertritt, gerät in das Visier der Stasi. Das Ausmaß wird erst nach der Wende bekannt. Seit 1985 wurde eine totale, flächendeckende Überwachungsarbeit angestrebt. 85.000 hauptamtliche Mitarbeiter hat die Stasi, 170.000 sind als Spitzel tätig. Diese IM’s – „Inoffizielle Mitarbeiter“ – überwachen Freunde, Kollegen oder sogar Familienangehörige.

Stasi-Museum Berlin: Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin-Lichtenberg

zur Website



Comments are closed.